Dieses Angebot der Führerschein Nachschulung ist für Menschen, die ein Fahrzeug unter Wirkung von psychoaktiven Drogen oder Medikamenten gelenkt haben (positiver Drogentest, Drogendelikt, Medikamenten-mißbrauch).
Zum Unterschied von alkoholauffälligen Lenkern, handelt es sich hier meist um junge Verkehrsteilnehmer, die entweder gelegentlich leichte Drogen (Cannabis Produkte; Amphetamine, ...) konsumieren oder bei denen bereits eine Drogenabhängigkeit besteht. Vereinzelt nehmen auch Personen teil, deren Verkehrszuverlässigkeit durch die Einnahme von psychoaktiven Medikamenten (meist Tranquilizer) beeinträchtigt war.
Auch hier sind die Erwartungen der Teilnehmer in Hinblick auf Sinnhaftigkeit und Nutzen der Nachschulung eher negativ. Den meisten Kursteilnehmer ist aber bewusst, dass die Einnahme psychoaktiver Substanzen die Gefährlichkeit im Straßenverkehr deutlich erhöht.
Die Inhalte der Nachschulung wegen Drogen zielen demnach nicht in erster Linie auf den Aufbau eines angemessenen Risikobewusstseins, sondern auf die Änderung verhaltenswirksamer Einstellungen, die ein Fahren unter Drogen/Medikamenten in Zukunft unwahrscheinlich machen.
Dies wird erreicht, indem in der Nachschulung (im Kurs) ausreichend Möglichkeit geboten wird, die Eigenverantwortlichkeit zu stärken, die Bedeutung von Drogen- oder Medikamenteneinnahme im persönlichen Kontext zu reflektieren und die Rahmenbedingungen um den Substanzmittelkonsum ausführlich zu erarbeiten.
Dabei wird besonders auf die individuelle Situation der einzelnen TeilnehmerInnen eingegangen und es werden wirkungsvolle alternative Strategien zu einem Leben ohne psychoaktiver „Hilfsmittel“ erarbeitet.
Für die TeilnehmerInnen mit Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit ist außerdem unbedingt eine zusätzliche längere therapeutische Maßnahme erforderlich. Diese hat aber nichts mit der Nachschulung an sich zu tun.
Wichtige Inhalte der Nachschulung sind demnach:
- Wirkungen verhaltens- bzw. bewusstseinsverändernder Substanzen auf die Verkehrszuverlässigkeit
- Rolle und Funktion von Drogen/Medikamenten im persönlichen Leben
- Individuelle Motive für den Substanzkonsum
- Rahmenbedingungen um die Problemfahrt
- Auseinandersetzung mit eigenen verkehrsrelevanten Risikoverhalten
- Entwicklung bzw. Förderung alternativer, sozialverträglicher Einstellungen und Verhaltensstrategien
- und anderes
Durch die Stärkung der eigenen Kompetenz und Verantwortlichkeit soll die innere Motivation gefördert werden, sein Leben in Zukunft ohne bewusstseins- bzw. verhaltenswirksamer Substanzen zu gestalten oder zumindest sicherzustellen, dass bei etwaigen Konsum eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr unterbleibt.